Vor mehr als 250 Jahren - im Jahr 1755 - wurde mit der Gründung des Landgestütes die geordnete Zucht des "Zweibrücker Pferdes" von Herzog Christian IV. von Zweibrücken manifestiert.
Welches Gestüt verfügt über eine solch bewegte Geschichte, die vier Pferderassen hervorbrachte und viele Zuchtgebiete beeinflusste? Von Stadthaltern des schwedischen Königs initiiert, vom Kaiser
der Franzosen begehrt und gefördert, waren "Zweibrücker Pferde" europaweit gefragt. Unter bayrischer Herrschaft war der "Zweibrücker" zudem unersetzlich für den Ausbau der Landwirtschaft und die
Ernährungssicherung der stetig wachsenden Bevölkerung. Heute ist der "Zweibrücker" aus dem Reit- und Fahrsport nicht mehr wegzudenken und stets war seine Heimat das Zweibrücker Gestüt.
Glanzvolles und Dramatisches wechselten sich im Laufe der Jahrhunderte ab, dennoch konnten weder Zwangsevakuierung durch napoleonische Truppen, noch Evakuierungen und Zerstörungen während
zweier Weltkriege, die Flamme der Begeisterung für das Pferd zum Erlöschen bringen.
Das Landgestüt Zweibrücken hat alle Belastungsproben überdauert. Waren seine Pferde vor vielen Jahren weder aus Landwirtschaft noch Kriegsdienst - so sind sie heute aus dem Reit- und Fahrsport -
nicht mehr wegzudenken.
1755 - Verordnung über die Aufstellung von Hengsten im Herzogtum durch Herzog Christian IV. von Zweibrücken - Gründungsjahr des Gestütes
1793 - Ansturm der französischen Revolutionstruppen - Evakuierung der Pferde nach Rosiéres aux Salines bei Nancy
1806 - Wiedereinrichtung des Gestütes durch Napoleon, Kaiser der Franzosen, Ernennung zum Gestüt I. Ordnung
1814 - Erneute Evakuierung nach Fontainebleau bei Paris, Einverleibung der Pfalz durch den bayrischen Staat - Verfügungen der provisorischen Regierung
1840 - Wiederbegründung durch Gouvernementsbeschluss der Regierung des Mittelrheins
1890 - Übernahme der Pfälzischen Gestütsanstalt als Bayrisches Land- und Stammgestüt Zweibrücken
1918 - Evakuierung nach Bayern wegen Gefährdung durch die Franzosen - 1.Weltkrieg
1939 - Evakuierung in die bayr. Gestüte Schwaiganger und Achselschwang - 2.Weltkrieg
1944 - Erneute Evakuierung nach Ansbach, Landshut und Achselschwang
1945 - Zerstörung der Gestütsanlage in Zweibrücken
1960 - Auflösung des Stammgestütes Eichelscheid und Einrichtung des Landgestütes Zweibrücken als reiner Hengsthaltungsbetrieb
1983 - Einrichtung des Landesleistungszentrums Süd für den Pferdesport
1992 - Einrichtung der EU-Besamungsstation für Pferde
1995 - Das Landgestüt wird zuständige Behörde für das Leistungsprüfungswesen der Pferde
2003 - Im Zuge der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz: Integration des Landgestütes Zweibrücken in das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westpfalz (DLR)
2007 - Gründung der Stiftung Landgestüt Zweibrücken
2008 - Übergabe des staatlichen Gestütes an die Landgestüt Zweibrücken GmbH